Ramona Blue Cover (© Fischer Verlag)

[Rezension] Ramona Blue von Julie Murphy

Als ich von der Übersetzung von Ramona Blue* von Julie Murphy erfuhr, war mir sofort klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Es ist klasse, dass es immer mehr queere Jugendbücher gibt, in denen Sexualität nicht problematisiert wird oder es nicht vorrangig ums Coming Out geht. Auch bisexuelle Charaktere nehmen zu, auch wenn diese in der Regel mit einem gleichgeschlechtlichen Love Interest enden. Aber sind queere Menschen weniger queer, nur weil sie in einer heteronormativen Partnerschaft leben? Bisexuelle haben zudem nochmal mit ganz anderen Vorurteilen zu kämpfen als Lesben oder Schwule und erleben Anfeindungen sowohl außerhalb als auch innerhalb der queeren Community (was, nur nebenbei gesagt, furchtbar ist). Allerdings ging es in diesem Buch nicht, wie ich anfangs dachte, um ein bisexuelles Mädchen, das sich in einen Jungen verliebt. Es ist weitaus komplexer, und genau das ist der Grund dafür, warum ich mich unwiderruflich in diese Geschichte verliebt habe. Weiterlesen »

Perfect Rhythm Cover (© Ylva Verlag)

[Rezension] Perfect Rhythm von Jae

Perfect Rhythm* von Jae ist ein Buch, das ich schon eine ganze Weile auf meiner Leseliste habe. Jaes Roman lese ich immer wieder gern, wenn ich etwas Leichtes und Schönes lesen möchte, das trotzdem spannend ist. Das Besondere an diesem Roman ist, dass einer der beiden Hauptcharaktere sowohl homoromantisch als auch asexuell ist. Homo- oder Bisexualität sind inzwischen den meisten Menschen ein Begriff, doch über Asexualität weiß die Gesellschaft bisher nicht besonders viel. Genau deshalb finde ich es wichtig, dass dieses Buch geschrieben wurde und es damit die Repräsentation von Asexualität in der Literatur stärkt. Weiterlesen »

Dieses Leben gehört: Alan Cole Cover (© Fischer Sauerländer Verlag)

[Rezension] Dieses Leben gehört: Alan Cole von Eric Bell

Über die Erscheinung von Dieses Leben gehört: Alan Cole* von Eric Bell habe ich mich sehr gefreut. Wie oft wird das Thema (Homo-)Sexualität in Kinderbüchern behandelt? Ich muss zwar zugeben, dass ich über den Kinderbuchmarkt nicht den größten Überblick habe, aber in meinen bisherigen Recherchen ist mir dazu kaum ein Buch untergekommen. Noch wichtiger fand ich, dass Homosexualität hier gar nicht das primäre Thema ist; vielmehr geht es um Gewalt in Familien und den Mut, den man braucht, um aus dem Kreislauf auszubrechen. Mit dieser Tiefgründigkeit hat mich das Buch vollkommen überrascht und mitten ins Herz getroffen. Weiterlesen »

Die Schönheit der Nacht Cover (© Droemer Knaur Verlag)

[Rezension] Die Schönheit der Nacht von Nina George

Die Schönheit der Nacht* ist der erste Roman, den ich von der deutschen Autorin Nina George gelesen habe. Spätestens mit dem Bestseller Das Lavendelzimmer* gelang ihr 2014 der Durchbruch. Über Liebe, Sexualität oder Erotik schreibt Nina George nicht zum ersten Mal, doch dies ist meines Wissens nach der erste Roman, in dem sie sich der erotischen und emotionalen Annäherung zwischen zwei Frauen widmet. Weiterlesen »

Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten Cover (© Fischer Tor Verlag)

[Rezension] Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten (Wayfarers #1) von Becky Chambers

Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten* – was für ein Titel, der da aus Becky Chambers‘ Feder geflossen und wörtlich aus dem Englischen übersetzt worden ist. Wir haben es hier mit waschechter LGBT+-Science-Fiction zu tun, die kaum diverser sein könnte. Beim Recherchieren für neue Bücher bin ich irgendwie auf den zweiten Teil des Wayfarer-Universums gestoßen, der im Januar dieses Jahres erschienen ist: Zwischen zwei Sternen*. Doch wie das eben so ist, fange ich nie mit dem zweiten Teil einer Reihe an, sondern beginne mit dem Ursprung, weshalb ich schnurstracks in meine Buchhandlung marschierte und mir dieses wunderbare Buch zu Eigen machte, das seinen Weg im Oktober 2016 nach Deutschland gefunden hat. Weiterlesen »

Neuerscheinungen im März

[Neuerscheinungen] LGBT-Bücher im März 2018

Es ist schon wieder Zeit für Neuerscheinungen – das Jahr schreitet unaufhaltsam voran. Auch im März werden wieder viele tolle neue Bücher veröffentlicht, die LGBT+ thematisieren. Diesmal liegt der Fokus allerdings weniger auf Jugendbüchern. Falls euch da für den März was begegenet ist, das ich übersehen habe – gerne her damit! Ich freue mich immer über Empfehlungen. 🙂

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100 schlimme Dinge, die mir bestimmt passieren Cover (© Rowohlt Verlag)

[Rezension] 100 schlimme Dinge, die mir bestimmt passieren von Carrie Mac

100 schlimme Dinge, die mir bestimmt passieren* von Carrie Mac hatte ich euch ja schon in den Neuerscheinungen für den November vorgestellt, und jetzt kann ich euch verraten, dass es nicht nur ein wunderschönes Cover hat, sondern auch wirklich lesenswert ist (Englisches Original: 10 Things I Can See From Here*). Es ist eines der wenigen Jugendbücher, in dem die Sexualität der Protagonistin nur Nebensache ist und das sich eigentlich mit etwas ganz anderem beschäftigt. Weiterlesen »

Mitten ins Herz (I can't think straight) Cover (© Krug & Schadenberg)

[Rezension] Mitten ins Herz (I can’t think straight) von Shamim Sarif

Darf ich euch einen weiteren Klassiker der lesbischen Literatur vorstellen? Hier ist er: Mitten ins Herz (I can’t think straight)* von Shamim Sarif. Klassiker nicht in dem Sinne, dass er besonders alt ist, sondern dass er in der kurzen Zeit zu einem wichtigen Meilenstein (achja, ich gebrauche das Wort wirklich oft. Aber es stimmt!) in Bezug auf gleichgeschlechtliche Liebesgeschichten, die sich mit der Kultur des nahen Ostens beschäftigen. Gerade da, wo Homosexualität gesellschaftlich kaum akzeptiert wird, braucht es Mut und positive Gedanken, die in die Welt getragen werden, und genau das ist hier der Fall. Weiterlesen »

Ein Lied für meine Tochter Cover (© Bastei Lübbe Verlag)

[Rezension] Ein Lied für meine Tochter von Jodi Picoult

Auch Jodi Picoult hat einen LGBT+-Roman geschrieben, den ich euch hiermit vorstellen möchte: Ein Lied für meine Tochter*. Jodi Picoult kennen wahrscheinlich einige durch ihr Buch Beim Leben meiner Schwester* und dessen gleichnamige Verfilmung* aus dem Jahr 2009. Beides hat mir damals sehr gut gefallen; und als ich mehr oder weniger zufällig auf Ein Lied für meine Tochter* stieß, stand es für mich außer Frage, dieses Buch zu lesen. Dass die Autorin einen LGBT+-Roman geschrieben hat, machte mich sehr neugierig, gerade auch weil ich anfangs immer etwas skeptisch bin, wenn heterosexuelle Autoren sich an ein LGBT+-Thema heranwagen. Und so gab ich Jodi Picoult eine Chance.Weiterlesen »

Obwohl es dir das Herz zerreißt Cover (© cbt Verlag)

[Rezension] Obwohl es dir das Herz zerreißt von Jenny Downham

Eine ganze Weile habe ich auf die Erscheinung von Obwohl es dir das Herz zerreißt* von Jenny Downham hingefiebert. Die broschierte Version, die ihr oben im Bild seht, ist seit dem 3. April 2017 vom cbt Verlag erhältlich. Anfang 2016 hatte der C. Bertelsmann Verlag den Jugendroman schon unter dem Titel Die Ungehörigkeit des Glücks* als gebundene Version verlegt. Die Zeit davor hatte ich immer wieder mit dem englischen Original Unbecoming* geliebäugelt, weil ich Taschenbücher generell lieber mag und sie dazu auch noch deutlich günstiger sind als gebundene Bücher.

Jenny Downham kannte ich schon durch ihren Jugendroman Bevor ich sterbe*, in der sie die letzten Monate vor dem Tod eines krebskranken Mädchens auf beeindruckend authentische Weise schildert. Darum habe ich mich auch hier wahnsinnig gefreut, als ich entdeckt habe, dass uns eine lesbische Protagonistin durch Obwohl es dir das Herz zerreißt* führt. Weiterlesen »