Perfect Rhythm Cover (© Ylva Verlag)

[Rezension] Perfect Rhythm von Jae

Perfect Rhythm* von Jae ist ein Buch, das ich schon eine ganze Weile auf meiner Leseliste habe. Jaes Roman lese ich immer wieder gern, wenn ich etwas Leichtes und Schönes lesen möchte, das trotzdem spannend ist. Das Besondere an diesem Roman ist, dass einer der beiden Hauptcharaktere sowohl homoromantisch als auch asexuell ist. Homo- oder Bisexualität sind inzwischen den meisten Menschen ein Begriff, doch über Asexualität weiß die Gesellschaft bisher nicht besonders viel. Genau deshalb finde ich es wichtig, dass dieses Buch geschrieben wurde und es damit die Repräsentation von Asexualität in der Literatur stärkt. Es ist im Oktober 2017 im Ylva Verlag erschienen, hat 326 Seiten und kostet 17,90 €.
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Kurzbeschreibung Inhalt

Leontyne »Jenna« Blake verließ einst ihre kleine Heimatstadt, um ein erfolgreicher Popstar zu werden. Trotz ihres Coming Outs hat sie die meisten ihrer Fans behalten, doch lange gab es keine Frau mehr in ihrem Leben, die es ernst mit ihre meinte und nicht nur am Geld und Ruhm interessiert war. Nachdem sie erfährt, dass ihr Vater einen schweren Schlaganfall erlitten hat, kehrt sie nach 14 Jahren Funkstille wieder zurück in ihre Kleinstadt. Dort muss sie sich nicht nur ihrer komplizierten Beziehung zu ihrem Vater stellen, sondern lernt auch seine Krankenschwester Holly kennen, der sie nach anfänglicher gegenseitger Abneigung näher kommt. Holly jedoch bleibt zurückhaltend – sie ist asexuell und hat mit Beziehungen zu nicht Asexuellen bisher keine guten Erfahrungen gemacht…

Meine Meinung

Auf die Umsetzung dieses Themas war ich wahnsinnig neugierig. Ich habe mich selbst bisher kaum mit Asexualität beschäftigt und wusste, außer dass sie existiert, nicht viel darüber. Beim Lesen hatte ich jedoch das Gefühl, dass die Autorin sehr sorgfältig recherchiert hat. Wir erleben die Geschichte sowohl aus Leos als auch aus Hollys Sicht, wodurch sie sich intensiv mit den Gedanken und Gefühlen beider Seiten auseinandersetzen musste. Meine wichtigste Lernerfahrung war: Asexuell ist nicht gleich asexuell. Jeder Mensch ist anders und Asexualität ist ein Spektrum.

In dieser Geschichte geht es allerdings nicht nur um die Herausforderungen einer Liebesbeziehung zwischen unterschiedlich sexuellen Menschen. Es geht um Musik und wie das Showbusiness einem den Traum nehmen kann, den man eigentlich leben wollte. Den Unterschied dessen, was die Masse hören will und was wirklich gute Musik ist, in die die Seele eines Künstlers einfließt. Es geht um verpasste Chancen des Familienzusammenhalts und darum, wie sich Standpunkte mit der Zeit verschieben und weiterentwickeln können. Die Geschichte handelt davon, Gemeinsamkeiten zu finden, wo auf den ersten Blick keine zu sehen sind, aufeinander zuzugehen und sich zu öffnen. Ein weiteres Thema ist der Umgang mit Krankheit und Verlust. Die Zerrissenheit zwischen Karriere und der Familie und den Wurzeln. Den Weg, beides miteinander zu verbinden und sein Glück zu finden.

All diese Themen verbindet die Autorin zu einer unterhaltsamen, ein bisschen aufwühlenden und vor allem liebevollen Geschichte, in der zwei Menschen ihr unverhofftes Glück finden. Die Charaktere sind realistisch und sehr nahbar ausgearbeitet und lassen einen wieder an das Gute im Menschen glauben. Ich würde mir wünschen, dass möglichst viele Menschen dieses Buch lesen, um die Akzeptanz für Asexualität in der Gesellschaft voranzutreiben und das Bewusstsein dafür zu stärken, dass Asexualität noch lange kein Todesurteil für eine Beziehung darstellt.

Fazit

Was bedeutet es eigentlich, asexuell und homoromantisch zu sein? Wie wirkt sich das auf zwischenmenschliche Beziehungen aus? Was macht überhaupt wahre Intimität aus? Diesen Fragen stellt sich Jae in Perfect Rhythm*, was mir ein paar warme, wohlige und erkenntnisreiche Lesestunden beschert hat. Der eigentliche Fokus in der Geschichte liegt jedoch darauf, was Glück bedeutet, Frieden mit seiner Vergangenheit zu schließen und was es bedeutet, nach jahrelanger Funkstille in der Familie wieder aufeinander zuzugehen. Ich möchte diese Geschichte besonders denjenigen ans Herz legen, die denken, asexuelle Charaktere seien »nichts für sie«. Jaes Liebesgeschichten gehen stets tief und erlauben einem doch wieder, an ein »Happy End« für jeden zu glauben.

Humor: ●●●○○
Anspruch: ●●○○○
Spannung: ●●○○○
Liebe: ●●●●●
Erotik: ●●●○○
Originalität: ●●●○○

Weitere gern gelesene Eindrücke dazu:

AktivistA

Eure Hannah 🙂

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5 Gedanken zu “[Rezension] Perfect Rhythm von Jae

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